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Buchvorstellung: Islam in der Dobrudscha

11. März 2016

SBZ-Online vom 24. Februar 2016

Hermannstadt/Bukarest – Gleich zweimal, am 6. Februar in der Evangelischen Akademie Siebenbürgens und am 8. Februar im Bukarester Kulturhaus „Friedrich Schiller", präsentierte der Pfarrer und ehemalige Akademieleiter Dr. Jürgen Henkel das von ihm herausgegebene Buch „Halbmond über der Dobrudscha. Der ­Islam in Rumänien".
Vom Oberhaupt der muslimischen Gemeinschaft in Rumänien, Mufti Iusuf Murat, willkommen geheißen, vermittelt Henkel aktuelle Eindrücke, ergänzt durch Fotografien, Interviews und historische Abrisse aus der ­Moscheenwelt der Dobrudscha, die bis 1878 unter osmanischer Herrschaft stand. Die Integration von Muslimen in eine christlich geprägte Mehrheitsgesellschaft war in der multiethnisch geprägten Dobrudscha nie ein Problem. Bis heute distanziert sich das Muftiat ausdrücklich von versuchten Einflüssen der derzeit 18 arabischen Stiftungen, die in Rumänien Hinterhofmoscheen betreiben und versuchen, das religiöse Leben zu vergiften.

„Wir sind treue Muslime, loyale Staatsbürger und gute Europäer – die Dobrudscha ist ein Modell des multikulturellen Zusammenlebens", lautet die Botschaft des Muftis. Von den 77 offiziellen, dem Muftiat unterstellten ­Moscheen liegen 67 in der Dobrudscha: 63 im Kreis Konstanza, vier in Tulcea. Zu den bekanntesten gehört die König-Karl-I.-Moschee in Kons­tanza, die der Monarch 1910 stiftete und sich mit dieser einzigartigen Geste die Loyalität der muslimischen Gemeinschaft sicherte. Henkel stellt 30 Moscheen – zehn bekannte und 20 aus kleineren Dörfern – in einem bebilderten Kapitel vor und betont: Touristen sind dort ausdrücklich willkommen.

„Halbmond über der Dobrudscha" ist der 7. Band in der Reihe Deutsch-Rumänische Theologische Bibliothek, erschienen im Schiller Verlag, ISBN 978-3-944529-58-5, erhältlich im deutschen Buchhandel oder direkt beim Schiller Verlag in Hermannstadt. NM

Schlagwörter: Buchpräsentation, Islam

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