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Irrlichter. Kopfpolizei Securitate, Gedichte, Notate, Collagen, Malerei

Irrlichter. Kopfpolizei Securitate, Gedichte, Notate, Collagen, Malerei von Ilse Hehn
Lumini inselatoare. Politia Mintii Securitatea, Poezii, insemnari, colaje, pictura

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 85 Seiten; Gebundene Ausgabe
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Gerhard-Hess Verlag Ulm
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783873364387
Auflage / Bände: Traducere in limba Romana, Marlen Heckmann Negrescu

Die Securitate, der lange Arm Ceaus,escus, reichte in jeden noch so kleinen Winkel der Gesellschaft, wo der Überwachungsstaat jene aus dem Halbdunkel beobachtete, die, wie Ilse Hehn, nichts wussten von der Regime-Krake, welche ihre Tentakeln schon längst nach ihnen ausgestreckt hat.

Als Opfer betrachtet sich Ilse Hehn dennoch nicht. Sie wusste nichts von der Überwachung durch die Securitate, die Anfang der 70-er Jahre wegen ihrer Kontakte zu westeuropäischen Autorenverbänden begann. In ihrer Lyrik schleuste sie weiterhin ihre Gedanken über das System, sorgsam verpackt in der Metapher, vorbei an den kritischen Augen der Zensoren, die nunmehr als „Komplizen", daran beteiligt waren, dass die Wahrheiten über Ceaus,escus Regime abseits der Parteidoktrin an die Öffentlichkeit gelangten.

Hehn schrieb mit Hilfe der Metapher, die sie, wie viele andere Schriftsteller, Freidenker und Regimekritiker auch, in der Zeit der Diktatur aufgrund der rigiden Literaturpolitik, wie sie heute sagt, überstrapazierte, gegen das System aus Mittelmäßigkeit und Stumpfsinn an.

Im ersten Teil ihres Bandes, verarbeitet Hehn unter dem Titel „Irrlichter" Auszüge aus dem 1971 erschienenen Ideologieverseuchten Buch „Geschichte der Rumänen", indem sie aus den Buchseiten, zeithistorischen Fotografien und ganz einfachen Papierschnipseln Collagen zusammensetzte, welche die Ideologie des Diktators und den dazugehörigen Funktionärsjargon als fehlgeleitete „Irrlichter" entlarvt – als eine Ideologie, die den offiziellen Diskurs über Jahrzehnte hinweg bestimmte und Grenzgänger unter der Doktrin der „Schaffung einer neuen, sozialistischen und kommunistischen Nation" zum Schweigen bringen wollte. Im zweiten Teil, „Kopfpolizei Securitate", dem eigentlichen Hauptteil des Bandes, nähert sich Hehn dann ihrer ganz eigenen Vergangenheit, indem sie ihre Securitate-Akte, in die sie im August 2011 Einsicht bekam, künstlerisch verfremdet.

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