Der Gipfel der Karpaten von Paul Richter
Klaviermusik von Paul Richter
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 40 S.; geheftet
Erscheinungsjahr: 27.05.2025
Verlag: Schiller Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783949583742
Paul Richter wurde 1875 in Kronstadt/Siebenbürgen geboren. Erst im Alter von 16 Jahren erhielt der musikalisch begabte Junge den ersten geregelten Klavierunterricht durch den erfahrenen Kronstädter Musiker Rudolf Lassel (1861-1918). Nach einem zweijährigen Medizinstudium in Graz, das er abbrach, zog er nach Leipzig, wo er unter die fortgeschrittenen Schüler des Königlichen Conservatoriums der Musik aufgenommen wurde. Im Jahr 1900 kehrte er nach Kronstadt zurück. Als Chormeister des Kronstädter Männergesangvereins und als Dirigent der Stadtkapelle und der Kronstädter Philharmonischen Gesellschaft hat er das Musikleben seiner Heimatstadt entscheidend mitgeprägt. Richters Oeuvre umfasst Chöre, Lieder für Singstimme und Klavier, sinfonische und vokalsinfonische Werke, Instrumentalkonzerte sowie Kammermusik für verschiedene Besetzungen. Obwohl das Klavier jenes Instrument war, das er am besten beherrschte - Violine spielte er nur in der Jugend, Orgel studierte er in Leipzig als Nebenfach -, hat er ihm doch in seinem Schaffen merkwürdigerweise geringe Bedeutung geschenkt. Nur im Klavierkonzert [op. 58] und in den Variationen op. 121 [Symphonische Variationen für Klavier und Orchester über eine (eigene) Legende] gelangt es eigentlich zu hervorragender Bedeutung, im Allgemeinen ist es kammermusikalisch oder als Begleitinstrument eingesetzt... Der Grund hierfür ist wahrscheinlich darin zu sehen, dass das Klavier allein seinem auf orchestrale Klangwirkungen hinzielenden Ausdrucksbedürfnis nicht genügte. Die meisten Werke für Klavier solo komponierte Richter in seiner Studienzeit und zu Beginn seines Wirkens in Kronstadt. Die repräsentativste Komposition für Klavier sind die großangelegten Variationen über das siebenbürgische Volkslied Die Gipfel der Karpaten, op. 61. Richter schrieb das Werk 1925 anlässlich einer Reise nach Amerika, bei der er auch die dorthin ausgewanderten Siebenbürger Sachsen besuchte. Die Originalhandschrift des Werkes ist verschollen. Das einzige verfügbare Exemplar befindet sich im Privatbesitz. Dieses Exemplar ist zunächst eine Abschrift eines weniger geübten Notenschreibers, doch ab der 6. Variation bis zum Ende des Werkes ist eindeutig die Handschrift Paul Richters zu erkennen. Somit kann man bei diesem Exemplar - bedingt - auch von einem Original sprechen. Im Nachlass von Paul Richter, der im Kronstädter Museum Casa MureÈ™enilor aufbewahrt wird, befindet sich außerdem ein Manuskript mit Skizzen zu Variationen über Die Gipfel. Ein Vergleich dieser Bleistiftskizzen mit der oben erwähnten Abschrift erlaubt einen interessanten Einblick in Richters Kompositionswerkstatt. Die Legato-Bögen in der vorliegenden Ausgabe entsprechen denen in der Abschrift. Sie sind nicht konsequent notiert und ermöglichen an manchen Stellen unterschiedliche Interpretationen. Paul Richter hat über das Volkslied Die Gipfel der Karpaten oft, auch öffentlich, improvisiert. Bei der Niederschrift hat er wohl nicht an eine Herausgabe gedacht. Offensichtliche Schreibfehler wurden in dieser Ausgabe stillschweigend verbessert. In Zweifelsfällen erscheinen die originalen Töne in den Fußnoten. Eine detaillierte musikalische Analyse der Variationen über das siebenbürgische Volkslied Die Gipfel der Karpaten ist in Hans Peter Türks Monografie über Paul Richter ab Seite 138 enthalten. 1943 fasste Richter drei ältere kurze Stücke für Klavier zu zwei Händen unter dem Titel Aus der Jugendzeit zusammen: Träume (op. 6 Nr. 4), Schlummerlied (op. 51 Nr. 1) und Betrübnis, wahrscheinlich eines der verschollenen Klavierwerke aus der Jugend. Das von Paul Richter mit der Notenschreibmaschine geschriebene Widmungsexemplar an Adele Philippi stammt aus dem Nachlass von Kurt Reinmar Philippi. Bindebögen und Vortragsbezeichnungen hat Paul Richter eigenhändig mit blauer Tinte eingetragen. Für gesellige Zusammenkünfte im Freundeskreis sowie für größere Gemeinschaftsfeste hat Paul Richter immer wieder auch Unterhaltungsmusik geschrieben, sowohl für Orchester als auch für Klavier. Die vorliegende Ausgabe bietet davon eine charmante Kostprobe: Fasching - Walzer für 1 Hans Peter Türk: PAUL RICHTER, Kriterion Verlag, Bukarest 1975, Seite 137.Klavier. Das Stück steht ganz in der Tradition der Wiener Walzermusik. Es ist nicht identisch mit dem Orchesterstück Fasching. Valse caprice op. 41 Nr. 2, das sich in Richters Nachlass befindet. Der Variationszyklus für Klavier Gedanken über O du fröhliche, o du selige ist ebenfalls ein Gelegenheitswerk. Paul Richter hat das weihnachtliche Stück am 16. und 17. Dezember 1904 komponiert und am 18. Dezember bei einer Familienzusammenkunft aufgeführt, wie eine Bleistiftnotiz auf dem Titelblatt belegt. In der letzten Variation tritt zum Klavier ein Frauenchor hinzu. Die letzten acht Takte fehlen im Manuskript. Als begabter Improvisator hat Richter das Stück wohl ohne Noten zu Ende geführt. Dem entsprechend sind die letzten acht Takte in dieser Ausgabe ein Vorschlag des Herausgebers. Für die Ausführung der letzten Variation durch einen gemischten Chor bietet die vorliegende Ausgabe ab Takt 168 einen weiteren Vorschlag des Herausgebers. Tartlau, im Frühjahr 2025 Kurt Philippi
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