Scriitorul Hans Bergel von Gheorghe Musat
Arcada germano-romana
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 283 S.; gebundene Ausgabe
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Klausenburg, Ecou Transilvan
Sprache: Rumänisch
ISBN: 9786067306323
Überpünktlich, zu Hans Bergels 95. Geburtstag im Juli, ist im ECOU Transilvan Verlag ein neues, dem vielseitigen Schriftsteller gewidmetes Buch erschienen. Der Musiker Gheorghe Musat, der nach seiner Pensionierung mehrere Bücher über Musiker und Musik geschrieben hat, u. a. zwei Bücher über den Dirigenten Erich Bergel, ehrt nun seinen Freund Hans Bergel, den Bruder des Dirigenten. Es ist eine Art „Lesebuch Hans Bergel" geworden, denn in den 283 Seiten sind eigene Texte, Schriften des Geehrten sowie Texte anderer und auch Briefe zusammengetragen. Im Anhang gibt es 37 Fotografien: Familienbilder, Buchumschläge von Bergels Büchern u. a. Das Besondere an diesem Opus ist, dass es nicht ein Philologe war, der das Buch zusammengestellt hat, sondern ein Laie auf dem Gebiet der Literaturwissenschaften. Darum ist es auch für Laien gedacht und für des Deutschen unkundige Leser.
Auswahl und Anordnung der 28 Kapitel sind das Werk des Autors, der mit seinen vorherigen sechs Bänden schon Erfahrung gesammelt hatte. In loser Reihenfolge, in welcher man jedoch auch einige Gruppierungen feststellen kann, stehen Texte, die den Werdegang des Schriftstellers Bergel, seine Jugend und dramatische Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, bis zur Emigration und dann seine Erfahrungen in der Bundesrepublik Deutschland nachzeichnen. Über den bedeutenden Schriftsteller Hans Bergel gibt es übernommene Texte und Würdigungen von Udo Peter Wagner, Dieter Roth und Adrian Lesciuc. Die Interviews mit Hans Bergel führten Mihaela Malea Stroe, Cornel Nistea und Daniel Dragan. Sie sind so gewählt, dass sie sich inhaltlich – durch die gestellten Fragen – nur wenig überlagern. Sie erkunden sowohl biografische, als auch schriftstellerische Aspekte.
Neu und aufschlussreich sind die Texte der gebotenen Briefwechsel: drei Briefe an Ana Blandiana und Auszüge aus dem Briefwechsel Hans Bergel - Gheorghe Musat. Besonders aufschlussreich für die künstlerische und politische Haltung Bergels ist der erste Brief an Ana Blandiana, vom Dezember 2017.
Die Texte Bergels sind sehr unterschiedlicher Natur. Es sind Beispiele seiner dichterischen oder erzählerischen Kunst: Gedichte, zwei dem Band „Am Vorabend des Taifuns" entnommene Erzählungen („Dunja, die Herrin. Erinnerungen an ein Stromdelta"; „Der Schwarze Fürst") und ein Kapitel aus dem Roman „Die Wiederkehr der Wölfe". Diese Auswahl unterstreicht eindrücklich die im Interview mit Mihaela Stroe geäußerte Feststellung, dass keine der von Bergel geschriebenen Erzählungen und Novellen sich in Form, Architektur und Klangart gleichen.
In Musats Buch fanden auch andere, sehr unterschiedliche Texte Bergels Einlass. Es sind meistens kurze Überlegungen und Darstellungen zum Schriftstellerprozess, zur Novelle „Fürst und Lautenschläger", über die Gedenkstätte Sighet und Ana Blandiana, über deutsch-rumänische Interferenzen in der Literatur und Kultur im allgemeinen u. a. Auch seine Dankrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Bukarester Universität hat hier Eingang gefunden.
Warum ist das Erscheinen dieses Buches in rumänischer Sprache wichtig? Darüber wird im Vorwort und in den einleitenden Kapiteln, aber auch in anderen Texten zur Genüge Rechenschaft abgelegt. Zwar sind die großen Romane und einige andere Texte Bergels ins Rumänische übersetzt worden, aber trotzdem kommt die Vielseitigkeit Bergels darin nur ungenügend zum Ausdruck. Es wird auch darauf Gewicht gelegt, dass der Schriftsteller auch in Rumänien als Siebenbürger wahrgenommen wird, da viele seiner handelnden Personen, beschriebenen Themen und Naturgebiete aus Rumänien stammen, viele seiner Erlebnisse in Rumänien gelebt wurden. Bergel hat fast die Hälfte seines langen Lebens in Rumänien verbracht.
Dr. Wilfried Schreiber, ADZ
Bücher über Hans Bergel
Mu?ats neuestes Buch führt die Schriftenreihe über den siebenbürgischen Schriftsteller und Journalisten Hans Bergel weiter. Bisherige Buchveröffentlichungen über Hans Bergel waren:
„Hans Bergel". Prosa, Lyrik. Hrsg. Hans-Joachim Sander, Göttingen 1995
„Hans Bergel – Minderheitendasein. Schriftstellerexistenz und politische Systeme". Von Elisabeth Martschini, Bukarest, 2005
„.. dass ich in der Welt zu Hause bin". Hans Bergels Werk in sekundärliterarischem Querschnitt. Hrsg. George Gu?u, Bukarest 2009
„Der Mann ohne Vaterland. Hans Bergel – Leben und Werk". Von Renate Windisch-Middendorf, Berlin, 2010
„Nara?iune ?i identitate la Hans Bergel" (Erzählung und Identität bei Hans Bergel). Hrsg. George Gu?u, Bukarest, 2011
„Wir werden Sie einkerkern, weil es Sie gibt!". Studie, Zeitzeugenberichte und Securitate-Akten zum Kronstädter Schriftstellerprozess. Von Sven Pauling, Berlin 2012
„Das literarische Werk Hans Bergels". Von Raluca Radulescu, Berlin, 2015
„In seinem Werk daheim". Hans Bergel. Hrsg. Horst Samson, Ludwigsburg, 2015
„Horizonte. Über Bergels literarisches Werk". Hrsg. George Gu?u, Berlin, 2019
Weitere werden sicher folgen, wie auch eigene Werke Hans Bergels. Gespannt warten die Leser vor allem auf den dritten Band der großen Romantrilogie, „Finale".
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