skip to content

Astrid Bartel: Der Halbierte Stalin

1. Mai 2012

von Beatrice Ungar, Hermannstädter Zeitung

Wer das Buch liest, wird dankbar sein dafür, daß die Autorin Wort gehalten hat und nun am vergangenen Sonntag ihren zweiten Band, der im hora Verlag erschienen ist, im Erasmus-Büchercafé im Teutschhaus präsentierte. Den ersten Band „Das Mädchen von der Quelle" hatte Astrid Bartel den Roma und Sinti in Siebenbürgen gewidmet. Nun ist ihre Heimatstadt, „mein liebes Hermannstadt" an der Reihe.

Die Deutschlehrerin Gertrud Braisch stellte den Band vor und sagte u. a., daß die Autorin „bewußt schlaglichtartig" diesen oder jenen Aspekt der sozial-Politischen Gesellschaft der 1950er Jahre beleuchte, ohne Kommentar. Sie überlasse es den Lesern, sich ihre eigene Meinung zu bilden.

In der Titelgeschichte, „Der halbierte Stalin" erzählt sie, wie sie persönlich den Abschied von dem Diktator Stalin in Rumänien erlebt hat. Zufällig hat der LKW mit Anhänger, der eine Stalinstatue klammheimlich halbiert zum Einschmelzen ins Hüttenwerk in Hunedoara bringen soll, vor ihrem Haus eine Motorpanne. Sie holt sich Stelzen, um einen Blick auf die Ladung zu werfen. So erlebt sie Weltgeschichte, als eine „kleine Welle der großen Geschichte (die) auch an das Hermannstädter Ufer" schwappte.

Die anschaulich und mit Humor erzählten Geschichten sind Puzzlestücke der Geschichte Hermannstadts, die es lohnt, aufzulesen. B. U.

weiterführende Links


Harald Roth: Hermannstadt. Kleine Geschichte einer Stadt in Siebenbürgen, Böhlau 2006 »

« Evangelisch jenseits der Karpaten