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Die Wege, die wir wählen from Lynn Austin

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Category: Bücher
Pages / Format: 432 S
Edit year: 2024
Publishing House: Francke-Buch
Language: Deutsch
ISBN: 9783963624346
Edition / Volum: Auflage

New York, 1849»Denk immer daran, wer du bist, Junietta.«Wie ich diese Worte hasste! Noch während ich aus dem Haus eilte, wusste ich, auch ohne dass ich mich dazu umdrehen musste, dass Mamas strenge Ermahnung von einem ebenso strengen Blick begleitet wurde. Und wenn ich die Tür nicht schnell genug schloss, wusste ich auch, welche Worte ich als Nächstes vernehmen würde. »Du bist eine Van Buren und eine De Witt. Bring keine Schande über diese guten Namen.«Ich entfernte mich mit raschen Schritten, bis mein Elternhaus nicht mehr zu sehen war. Dann ging ich etwas langsamer, um den herrlichen Frühlingsmorgen zu genießen. Meine Großtante Agatha würde es nicht bemerken, wenn ich ein paar Minuten zu spät kam. Sie war eine alte Jungfer, die nicht weit von unserem Haus entfernt wohnte. Ich hatte die Rolle ihrer Gesellschafterin übertragen bekommen. Sie zu besuchen, hatte vor zwei Jahren, als ich sechzehn war, als Pflichtübung begonnen, aber inzwischen war es eine willkommene Flucht vor dem öden Leben zu Hause. Mein Papa, der während meiner Kindheit verschiedene politische Funktionen innegehabt hatte, war zu dem Zeitpunkt dieses schicksalhaften Frühlingsmorgens Senator des Bundesstaates New York. Er begnügte sich damit, meine zwei älteren Brüder William und John auf eine Zukunft in der Politik vorzubereiten. Papa war entweder ein hoffnungsvoller Optimist oder ein närrischer Träumer, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass einer meiner langweiligen, fantasielosen Brüder überhaupt irgendetwas Lohnendes erreichen konnte. William, der fünf Jahre älter war als ich, las nie etwas Schwierigeres als die Tageszeitung. Und John, drei Jahre älter als ich, hätte keine Zahlenreihe addieren können, selbst wenn jemand ihm eine Pistolean die Schläfe gehalten hätte. Ich hatte keine Ahnung, womit er sich an der Universität von Yale beschäftigt hatte.Meine Schwester Mariette, die ein Jahr älter war als ich, hatte sich »Hübschsein« zum Lebensziel auserkoren - meiner Meinung nach ein weiterer hoffnungsloser Fall - und machtesich die zarten kleinen Finger nicht mit irgendwelchen wohltätigen Verpflichtungen schmutzig, wie zum Beispiel Tante Agatha zu besuchen. Das Baby der Familie, meine Schwester Chloe, war zehn Jahre nach mir zur Welt gekommen. Dazwischen hatte meine Mutter mehrere Fehlgeburten gehabt und mehrere Kinder von ihr waren schon im Säuglingsalter gestorben. Chloe war viel zu sehr damit beschäftigt, sich von Mama und unseren beiden Dienstboten verwöhnen zu lassen, um auch nur ans Erwachsenwerden zu denken. Also fiel die Aufgabe, Tante Agatha zu besuchen, mir zu, der unwichtigen Schwester, die eben übrig war.Zuerst hatte ich es gehasst, in überhitzten, vollgestopften Salons zu sitzen, während Tante Agatha ihre arthritischen Freundinnen besuchte, von denen die meisten so taub waren, dass sie sich bei Tee und Canasta anschreien mussten. Nachmittags half ich meiner Großtante bei ihrer Korrespondenz und las ihr vor, bis sie genauso laut schnarchte wie ihr gemeiner kleiner Schoßhund Tibbles. Aber mit der Zeit entdeckte ich zwei Vorteile meines ansonsten langweiligen Auftrags. Der erste war Tante Agathas Bibliothek, die vorher ihrem Vater und Großvater gehört hatte. Sie war eine wahre Schatztruhe und enthielt Bücher über Geschichte, Literatur, Pflanzen, Geografie und sogar Medizin. Ich verschlang sie alle. Gierig. Der zweite Vorteil war, dass mein Vorlesen Tante Agatha unweigerlich einschläferte, sodass ich Zeit hatte, das zu tun, was ich wollte. Zuerst nutzte ich diese Zeit, ummich in der Bibliothek umzusehen, aber als die Monate vergingen und die meisten ihrer Freundinnen nicht mehr kamen, verließ Tante Agatha kaum noch das Haus. Die arme alte Dame schlief so oft und fest, dass ich mich während ihrer Nickerchen zur Hintertür aus dem Haus schleichen konnte und die Stadt erkundete. Die beiden Bediensteten waren leicht zu bestechen. Sie ignorierten meine Ausflüge und erfanden sogar Ausreden für mein Verschwinden, wenn es nötig war.Manchmal liefNew York, Ende des 19. Jahrhunderts: Der Unternehmer Arthur Stanhope III. hat sich ein mächtiges Imperium aufgebaut. Als er überraschend aus dem Leben gerissen wird, bricht für seine Witwe Sylvia und die jüngste Tochter Adelaide eine Welt zusammen. Zumal sie plötzlich fast mittellos dastehen.Sylvia setzt alle Hebel in Bewegung, um ihrer Tochter auch weiterhin ein Leben im Luxus zuermöglichen. Doch ihre couragierte Schwiegermutter, die in der Familie schon immer eine Sonderstellung einnahm, hegt andere Pläne. Ihrer Ansicht nach ist es höchste Zeit, wohlgehütete Geheimnisse ans Tageslicht zu bringen. Und damit den Lebensweg ihrer Enkelin womöglich für immer zu verändern ...Ein mitreißender Mehrgenerationenroman, in dem drei Frauen durch die Enthüllung alter Geheimnisse der Blick für das Wesentliche im Leben geschärft wird.6CZLynn Austin hat weltweit mehr als eine Million Exemplare ihrer Bücher verkauft. Sie wurde für ihre historischen Romane achtmal mit dem Christy Award ausgezeichnet und ist als Referentin bei Tagungen und Konferenzen beliebt. Lynn und ihr Mann haben drei Kinder großgezogen und leben in Michigan.www.lynnaustin.orgInstagram: lynnaustinbooksFacebook: Lynn Austin

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