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Medien politisch denken von Stavros Arabatzis
Stasis und Polemos

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 218 S
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Springer, BerlinSpringer Fachmedien WiesbadenSpringer VS
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783658406752
Auflage / Bände: 1. Aufl. 2023

Einleitung.- Medien, ihr Anfang, ihre politische undökonomische Geschichte.- Medien als feindselige Affektökonomie und"Gabe .- Performativität des Medialen, Natur und Gender.- Medien als Kriegswaffen.- Medien des Spiels und der Feindschaft.- Plattformen, Akklamationen und der antagonistisch-polemische Charakter der Medien.- Feindselige Kommunikation und Finsternis der aufgeklärten Medien.- Liberalismus, Totalität und imperatives Sollen.- Medien der Totalisierung und Enttotalisierung des liberalen und illiberalen Netz- und Staatsbürgers.- Die"Zeitenwende in der Coronapolitik und in den neuen Kriegen zusammendenken.- Das Mittel als Ort der mono- und polytheistischen Medienökonomie.- Parmenideische Unterscheidung: Diskursiv-ästhetischesSpiel und tödlich-politischerErnst.- Die"ontologische Verwurzelung des Kapitals .- Soziologie im Dienst der Imperative.- Medien der verkehrten Revolution.- Medien als Praktiken der Befreiung.- Schluss.                                                                                            

Der hier vorgelegte Band möchte'Medien von ihrem traditionellen Ort auf das politische Feld hin verlagern. Medien sind nämlich nicht nur als intellektuelles oder ästhetischesSpiel(kommunikatives, sprachliches, schriftliches, technisches, profitrationales, instrumentelles, hermeneutisches oder mathematisch-informatisches), vielmehr auch alspolitischer Ernstfallzu begreifen. Daher geht diese"Medientheorie der Frage nach,"warum die Menschheit anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt (Adorno/Horkheimer). Diese Frage, so unsere These, ist einemediale, die aus der anfänglich'verkehrten Setzung (kata-strophen) der Medien resultiert und dann ihren historisch-gesellschaftlichen, sozialen und politischen Fortschritt bestimmt. Die Hauptthese dieses Buches lautet, dass wir es in den'Medien nicht mehr mit einem theoretischen, technisch-ästhetischen oder informatischenSpielzu tun haben. Vielmehr mit dempolitischen Ernstfall, wo es nämlich um Wahrheit oder Falschheit innerhalb der Polis und ihren jeweils geltenden Gesetzen geht. Es sind die zwei unterschiedlichen Bereiche (intellektuelles und ästhetisches Spiel hier und politischer Ernstfall dort), die nicht miteinander verwechselt werden dürfen, weil letzterer existenziellist und darin um Leben oder Tod geht.

Medien heute sind selbst zu den kulturellen, technischen,ökonomischen und politischen'Waffen geworden, um darin ihr'Wesen und'Unwesen zu verbergen. Damit hat auch jene'technizistische Medientheorie ihren metaphorischen Charakter verloren - der"Krieg als das Eigentliche der Medien (Kittler) - und ist in den politischen, geopolitischen, finanz- und informationsökonomischen Raum überführt worden. Die medientheoretische These Kittlers (Medien als"Heeresgerät : Medien als ein zweckentfremdetes Kriegsgerät stellen eine Art Abfallprodukt dar, das solange in seiner Funktion verkannt wird, solange die primäre militärische Funktion ignoriert bleibt), ist somit, so unsere These in diesem Buch, nicht"technisch , sondernpolitisch(staatlich) undökonomisch-gesellschaftlich-sozial(vorstaatlich) zu verstehen: Medientheorie als"Stasiologie (Theorie des Bürgerkriegs) und"Polemologie (Theorie des Kriegs). Einantagonistisch-polemischesPrinzip, das alle Medien imöffentlichen Raumscharf stellt, so dass jenes"agonische Kampfprinzip (C. Mouffe) nur eine Vorstufe dazu bildet und daher noch im Raum des Spiels verbleibt. Wir brauchen daher, so unsere abschließende These, kein technisches, hermeneutisches, ästhetisches, phänomenologisches, anthropologisches oder ontologisches Apriori, das Medien in ihrem Wesen oder Unwesen erklärt, sondern eineStasiologieund einepolemologie, die das ganzeantagonistisch-polemischeFeld der Medien imöffentlichen Raum zu erschließen vermögen. Erst diesesScharfstellen der Medienimöffentlichen Raum erlaubt es nämlich auch über dieses antagonistisch-polemische Prinzip hinauszugelangen.

NL

  PD Dr. Stavros Arabatzis lehrt an der Universität zu Köln, Institut für Kunst und Kunsttheorie, die Fächer Design-, Kunst- und Medientheorie. Er forscht und publiziert im Bereich Medientheorie Kunsttheorie, Designtheorie und Medienphilosophie und hat zuletzt in Medienpharmakologie einen neuen medientheoretischen Ansatz entwickelt. Er ist Mitglied des Editorial Board des ITS Journals Art and Design (AD) mit Sitz in Hongkong und London und hat zuletzt im Auftrag des Präsidiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Gutachten für Promotionsstipendien im Rahmen von Förderprogrammen geschrieben.