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Ein Altar jenseits der Wälder

Ein Altar jenseits der Wälder von Cornelius Scherg
Der Tafelmaler von Mediasch - eine mögliche Lebensgeschichte

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 116 S.; Broschiert
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Heimatortsgemeinschaft Mediasch e.V.
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783000794704

„Meister von Mediasch" wird er in der Fachwelt genannt, der großar..ge Künstler, der den Altar der
Mediascher Margarethenkirche geschaffen hat. Seit über hundert Jahren versuchen Kunsthistoriker,
Daten und Informa..onen über den Schöpfer des Altars herauszufinden. Vergeblich. Ein paar
begründete Thesen gibt es, aber Genaues weiß man nicht. Man nimmt an, der Künstler hatte
siebenbürgische Wurzeln und sein Handwerk an der Künstlerschule des Wiener Schottenstifts erlernt.
Auch geht man davon aus, dass er als Vorlage für die Altartafeln Kupferstiche von Israhel von
Meckenem genutzt hat. Alles andere bleibt im Dunkel der (Kunst-)Geschichte verborgen.
Aber was Wissenschaft nicht vermag, das darf und kann Literatur: den Künstler aus dem Dunkel
hervorholen, ihm in einem Roman Leben einhauchen.
Und so entwirft der Autor Cornelius Scherg in seinem Roman „Ein Altar jenseits der Wälder" die
Biographie des „Meisters von Mediasch", so wie diese sich hätte enthalten können. Scherg gibt ihm
den Namen Zacharias Frank.
Beim Lesen tauchen wir ein in die Zeit lange vor der Reforma..on, in das Ende des 15. Jahrhunderts.
Die Haupthandlung beginnt in der Malschule in Wien und erzählt in chronologischer Folge Leben und
Wirken des aus Mediasch stammenden Protagonisten mit seinen Schwierigkeiten und Erfolgen: von
der Auftragserteilung durch den ungarischen Königsrichter von Mediasch bis zur feierlichen
Einweihung und Segnung des vollendeten Altars. Einen nicht geringen Raum nimmt in dem Roman
der Malvorgang der Altartafeln ein. Dabei gelingt es Scherg ausgezeichnet, dem Leser die Altartafeln
sehr anschaulich vor Augen zu führen, indem er statt langatmiger Beschreibungen erzählt, wie die
Tafeln entstehen.
Die Haupthandlung wird regelmäßig durch Rückblenden unterbrochen, in denen der Leser Einblick in
die Kindheit, Jugend und künstlerische Entwicklung von Zacharias erhält. Darüber hinaus entfaltet
Cornelius Scherg vor dem geistigen Auge des Lesers ein buntes, abwechslungsreiches Bild der
Mediascher Gemeinschaft im ausgehenden 15. Jahrhundert. Intrigen und Konflikte, Freundschaft und
Liebe ergänzen dieses Gesellschaftsbild, sodass aus einem Bildungs- und Künstlerroman ein
spannender, leicht zu lesender Gesellschaftsroman wird, dessen Lektüre die unterschiedlichsten
Leserinteressen befriedigen wird.
Hervorzuheben ist der Anhang des Romans, in dem Abbildungen der acht Altartafeln des Mediascher
Altars den ihnen entsprechenden Kupferstichen des Israhel von Meckenem gegenübergestellt
werden. So erhält der Leser neben einem interessanten Roman auch die bildhafte Ergänzung zum
Gelesenen.
Klaus Servatius