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Marias Weihnachtsbäckerei

5. Dezember 2013


Maria Schneider hatte Kostproben der Weihnachtsbäckerei mitgebracht. (Foto: Hannelore Baier)

Pressburger Nusskipfel, Zimtkuchen, Florentiner und sonstiges

Maria Schneider hat schon immer gern gebacken. Vor drei Jahren brachte sie vor Weihnachten eine Dose ihrer leckeren Kuchen Anselm Roth, einem der Inhaber des Schiller-Verlags. Die Plätzchen könne er nicht essen, rief der verzweifelt aus. Sie seien zu schön. Das war die Geburtsstunde der Idee, ein Buch mit Rezepten für Weihnachtsbäckerei zu machen. „Marias Weihnachtsbäckerei. Leckeres aus ihrer Küche in Siebenbürgen" wurde am Freitagabend im Erasmus-Büchercafé vorgestellt. Es war eine Präsentation, bei der man sehen, hören und schmecken konnte. Maria Schneider hatte in mehreren Dosen auch Kostproben von Kuchen und Plätzchen mitgebracht, deren Rezepte und Fotos auf den 71 Seiten des Buches zu finden sind.

Maria Schneider lebt mit ihrem Mann in Freck/Avrig und ist Mitarbeiterin u.a. des Schiller-Verlags. Das Einkaufen von Fertigprodukten, darunter auch Kuchen, sei out, sonst würde es nicht so viele Koch- und Backsendungen auf allen Fernsehsendern und ein so reiches Angebot an Kochbüchern geben, meinte sie. Dass ihre Plätzchen jedoch etwas Besonderes seien, darauf habe sie erst Anselm Roth gebracht. In das Buch nahm sie dann nicht nur die Rezepte aus ihrem vergilbten Backbuch auf, sondern fragte auch Freundinnen und Bekannte nach ihren Lieblingsrezepten. Per Telefon, Brief und E-Mail erhielt sie weitere Kuchenrezepte, weshalb sie meinte, das Buch könne genauso Weihnachtsbäckerei mit Herta, Ilse, Susi, Susanna, Sigrid, Marianne und anderen heißen. Die Rezepte hat sie alle nachgebacken und kontrolliert und dabei auch festgestellt, dass es mittlerweile alle Zutaten im hiesigen Handel gibt.

Er fotografiere Vanillekipferl weitaus lieber als Kirchenburgen zum Beispiel, verriet Anselm Roth bei der Buchvorstellung. Mit seiner Kamera war er acht Mal in Freck, wo jedesmal das Gästezimmer der Schneiders mit Kuchentellern vollgestellt war. Das sieht man dem Buch an. Der Anblick der Plätzchen, Striezel, Kuchen und Torten verleitet zum Lesen der Rezepte und Nachmachen. Mit dem Buch – übrigens Nummer 4 der vom Schiller-Verlag herausgegebenen Koch- und Backbücher und Buch Nummer 118 insgesamt – unterstützt Maria Schneider das Hermannstädter Frauenhaus: Jeweils 5 Lei aus dem Erlös gehen an

Hannelore Baier, ADZ vom 03. Dezember 2013

Buchvorstellung der schmackhaften Art

„Marias Weihnachtsbäckerei" im Erasmus-Büchercafé präsentiert

Zu einer Buchvorstellung der besonders schmackhaften Art luden am vergangenen Freitagabend Jens Kielhorn und Anselm Roth, Begründer des Schiller Verlages Hermannstadt, ins Erasmus-Büchercafé im Teutsch-Haus ein. Den Gästen wurde bei der Präsentation des Werkes „Marias Weihnachtsbäckerei" gleich dreifacher Genuss geboten. Interessiert lauschten sie den Anekdoten zur Entstehung des Backbuches mit Rezepten aus Siebenbürgen und ließen sich nicht nur die zum Nachbacken dieser empfohlenen Zutaten und die Ergebnisse zeigen, sondern durften auch von den unterschiedlichen Gebäcksorten kosten.

„Eigentlich sind die Plätzchen zu schön zum Essen...", so dachten es nicht nur die zahlreich erschienenen Zuhörer an diesem voradventlichen Novemberabend. Genau diese Reaktion kam Maria Schneider auch entgegen, als sie seiner Zeit ihrem guten Freund und Schiller Verlag Mitbegründer Anselm Roth eine Dose selbstgebackener Kekse schenkte. Der Fotograf mit dem Auge für ästhetische Motive, die er auch immer wieder in Siebenbürgener Landschaften und Ortschaften entdeckt und ablichtet, muss der Versuchung, das Gebäck auch mit dem Geschmackssinn wahrzunehmen, dann wohl doch nicht widerstanden haben können. Denn schon bald trat er mit der Idee an seine langjährige Freundin heran, die Rezepte der Leckerbissen in einem weihnachtlichen Backbuch zusammen zu stellen.

Auch wenn sie schon seit vielen Jahren gerne gebacken habe, sei ihr nie der Gedanke gekommen, dass ihre Plätzchen etwas Besonderes seien. Die Nachfrage nach einem solchen Werk jedenfalls, gerade in Zeiten, in denen Selberkochen und –backen, wie sich nicht nur an aktuell 18 derartiger Fernsehsendungen zeigt, auch in der Literatur „voll im Trend" liegt, bezweifelte Schneider nicht. Wohl aber, ob ihre Sammlung für einen solchen Zweck ausreichen möge. Doch dann bat sie ihre Freundinnen, Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen in einem Rundumschreiben um Abhilfe und war überwältigt von der Flut an Rezepten, die sich in ihrem E-Mail-Posteingang häuften. „Da war wirklich alles dabei. Von Vanillekipferln über Nussecken bis hin zu Lebkuchenspezialitäten. Die Unterstützung war so immens, dass das Buch eigentlich einen anderen Titel verdient, der allerdings mit der Aufzählung aller Namen zu lang geworden wäre."

Schmunzelnd erinnert sich die Autorin, dass die Backanleitungen teilweise so alt waren, dass sie Mengenangaben und Maßeinheiten enthielten, die nur über Recherche und viel Ausprobieren erst in neuzeitliche Begriffe „übersetzt" werden konnten. Auch Backtemperaturen und –zeiten fehlten mitunter ganz, Zutaten wurden ergänzt oder ersetzt, so dass ihre Küche in Freck zwischenzeitlich einem kleinen Versuchslabor glich. Es wurde gerührt, geknetet und verfeinert, und die Resultate formten, wie auch ein Foto im Buch beweist, eine ganze Kuchenlandschaft auf Schneiders Gästedoppelbett.

Doch dieses ganze Durcheinander hat sich auf jeden Fall und für alle Beteiligten gelohnt. Das Buch bietet auf 71 Seiten und versehen mit 35 farbigen „Vergleichsbildern", unterteilt in verschiedene Kategorien von „Schnell und einfach" bis hin zu „Festlichen Torten" Backanleitungen zu Leckerem „aus ihrer Küche in Siebenbürgen – nicht nur für's Jahresende" und passt (fast) in jeden Nikolausstiefel. Erhältlich ist es zum Preis von 69 Lei in der Schiller-Buchhandlung am Großen Ring und im Erasmus-Büchercafé, wo es am Abend der Vorstellung bei den kulinarisch verwöhnten Besuchern ebenso heiß begehrt war, wie die leicht nachzubackenen Plätzchen, Schnitten und Ecken. Eine runde Sache im Hinblick auf die adventszeitliche Besinnlichkeit und Nächstenliebe bildet jedenfalls auch Maria Schneiders Entschluss, gänzlich auf ihr Honorar zu verzichten und es dem Hermannstädter Frauenhaus zu spenden.

Dominik GRONEN, Hermannstädter Zeitung vom 6.12.13

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