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Der Henndorfer Truhenfund

Der Henndorfer Truhenfund von Mirja Harms, Franziska Franke, Peter Klein
Dokumentation und Datierung von 127 gefassten siebenbürgischen Truhen des 15. bis 18. Jahrhunderts

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 160 S.; Englisch Broschur
Erscheinungsjahr: 18.07.2012
Verlag: Siegl, A
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783935643542

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit erschien bereits im vergangenen Jahr die Forschungsdokumentation „Der Henndorfer Truhenfund. Dokumentation und Datierung von 127 gefassten siebenbürgischen Truhen des 15. bis 18. Jahrhunderts". Der Band bündelt die Erkenntnisse aus einem guten Jahrzehnt Restaurierungs- und Forschungsarbeit. Durchgeführt wurden diese von Wissenschaftlern und Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim (HAWK). Die erste Ausgabe der Hildesheimer Beiträge zur Erforschung und Erhaltung von Kulturgut beinhaltet die wesentlichen Aussagen der Master-Arbeit von Mirja Harms (2009) und der Diplomarbeit von Franziska Franke (2006) sowie weitergehende Forschungsergebnisse von Franke und Peter Klein.

Spektakulärste Erkenntnis ist nach Aussage der Herausgeberin Prof. Gerdi Maierbacher-Legl die von Franke erreichte jahrgenaue Datierung von 60 Truhen aufgrund einer nach zehn Forschungsjahren erstellten Jahrringchronologie. Die älteste Truhe stammt demzufolge aus dem Jahr 1466, die jüngste datiert von 1799. Die Datierung ließ den Schluss zu, dass die zwei vorhandenen Truhenbauweisen – es werden asymmetrische und symmetrische Truhen unterschieden – nicht gleichzeitig existierten, sondern dass sie sich um 1600 ablösten – mit 20-jähriger Unterbrechung des Truhenbaus und ohne das Auftreten von Übergangsformen.Henndorfer Truhen aus dem 18. Jahrhundert. ...Henndorfer Truhen aus dem 18. Jahrhundert. Quelle: Landeskirchliches Museum im Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch Bei den 127 Truhen handele es sich um einen in Europa einzigartigen Fund von archaischen Stollentruhen mit unverwechselbarer Eigenart, schreibt Maierbacher-Legl. Etwa 70 Truhen mit asymmetrischem Giebelquerschnitt und 30 mit symmetrischem, hinzu komme die europaweit ebenso einmalige Tatsache, dass alle Truhen polychrome, professionell aufgetragene Malereireste aufwiesen. Dies sei insofern ungewöhnlich, als die Truhen aus bäuerlich-einfacher Herstellung stammten und nicht von städtischen Meistern.

Dargestellt wird im Band die Bemalung der Truhen: Das Motivprogramm der älteren asymmetrischen Truhen ist geprägt von Tierdarstellungen in Medaillons, die symmetrischen Truhen weisen hingegen Blumen- und Rankenmotive auf. Eine gesicherte Erklärung für diese Unterschiede ist laut Harms jedoch noch nicht gefunden. Harms ordnet in ihrem Beitrag die Truhen auch historisch ein und untersucht deren Bau- und Gestaltungsformen. Im Zuge des Projektes wurden auch „ausgelagerte" Truhen erfasst und dokumentiert. Um die vor Ort verbliebenen Truhen für die Zukunft zu bewahren, wurden in den Hildesheimer Werkstätten anhand zweier Truhen beispielhafte Restaurierungsverfahren entwickelt, die in Henndorf durchführbar sind.

l ... In ihrem Vorwort resümiert Herausgeberin Prof. Gerdi Maierbacher-Legl von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim (HAWK) die Geschichte des von 2003 bis 2008 dauernden Forschungsprojektes. Nach der „Entdeckung" der Truhen Ende der 1990er Jahre durch die ungarische Ethnologin Klára Csilléry wurde 2000 eine erste Exkursion unter Leitung von Prof. Konrad Gündisch, damaliger stellvertretender Direktor des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, organisiert. Später nahm sich schließlich die HAWK der Truhen an.

Ergänzt werden die Ausführungen durch zahlreiche Fotos, Konstruktionsskizzen, einen Katalog ausgewählter Truhen mit Foto und Standort sowie einen Exkurs zur Konservierung solcher Truhen. Im Anhang findet der Leser ein umfangreiches Literaturverzeichnis nebst Angabe von noch unveröffentlichten Quellen aus den Forschungen der Hildesheimer.

HW, Siebenburger.de

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