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Maria Haydl: „Und wonn hie dennich kitt ......"

12. Januar 2007

Ein Buch für sächsische Laienspielgruppen

von Wolfgang Fuchs, Hermannstädter Zeitung

Vor kurzem wurde im Teutschhaus der Sammelband „Und wonn hie dennich kitt ......" (Und wenn er doch noch kommt) vorgestellt. Die Autorin, die Mundartschriftstellerin Maria Haydl (1910 Arbegen/Ag‚rbiciu im Weißbachtal geboren - 1969 in Hermannstadt gestorben) lernte schon in ihrer Heimatgemeinde durch ihren kulturbegeisterten Vater u. a. das Theaterspielen kennen und lieben.

Im Vorwort zu dem 2006 in Hermannstadt herausgegebenen 349 Seiten starken Buch wird der Werdegang der in Arbegen geborenen Maria Haydl, die in der Gymnalsialzeit im Hermannstädter Diasporaheim wohnte, geschildert. Während des Mathematikstudiums in Klausenburg lernte Maria ihren zukünftigen Mann Walter Hatzack kennen. Die Hatzacks hatten eine Buchhandlung.

Sohn Uwe Hatzack brachte gemeinsam mit seinen Geschwistern Idmar Hatzack, Waltrun Maier und Heidemarie Zeck den Nachlaß seiner Mutter Maria Haydl zur Veröffentlichung. Anstoß dazu gab die Premiere der Inszenierung des Stücks „Versäck deng Gläck" von Maria Haydl, die am 6. April 2003 in Gerestried stattgefunden hat und zu der die Familie der Mundartautorin von Johann Depner eingeladen worden war. Depner hatte das Stück als Buch auf dem Flohmarkt in Schäßburg erstanden. Mit Unterstützung von Dr. Sigrid Haldenwang, Anneliese Thudt, Ortwin Maier, Prof. Dr. Gerhard Konnerth und Pfarrer Walther Gottfried Seidner kam dann dieses Buch zustande.

In dem Band kommt eine für die Siebenbürger Sachsen allgemein gültige Lebensphilosophie zur Sprache.

Auch die Poesie kommt zu Wort. 1968 schreibt Maria Haydl:„Auf hohem Berge/du und ich /Erwachsende Birke/knospender Enzian/singender Wind".

Im Hauptteil sind vier Laienspielstücke von Maria Haydl abgedruckt: „Und wenn er dennoch kommt" (drei Aufzüge), „Versäck deng Gläck" (Volksstück in sechs Bildern), usw. Diese sächsische Volkskunst gelte es zu erhalten, meinen die Herausgeber. Und so viel Mundartsprecher gibt es bestimmt noch, daß sowohl die Rollen besetzt werden können, als auch daß der Zuschauerraum voll wird.

Der Sammelband „Und wonn hie dennich kitt..." liegt in dem Erasmus-Büchercafé im Teutschhaus auf. Der Umschlag zeigt die Kirchenburg von Arbegen, eine Reproduktion eines Gemäldes von Friedrich Emil Haydl, dem Vater der Autorin. (Wolfgang FUCHS)

Hermannstädter Zeitung Nr. 2013/12. Januar 2007


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